Heute gibt es mal ein wenig Grundlagen-Unterricht zum Thema „vegan Backen“. 🙂 Und zwar geht es um den veganen Ei-Ersatz, den jeder Veganer, der gerne mal etwas backt, kennen muss: Leinsamen-Eier.
Gemahlene Leinsamen bilden beim Einweichen in Wasser eine gel-artige Masse, die von der Konsistenz her ein wenig an Eiweiß erinnert. Dieses Leinsamen-Ei hilft, den Teig beim Backen zu binden, und es lässt sich vielseitig beim veganen Backen als Ei-Ersatz einsetzen.
Um das Leinsamen-Ei herzustellen, benutzt man am besten ein amerikanische Esslöffel-Maß mit einem Inhalt von 15 ml. Dann muss man nur noch pro Ei 1 EL der fein gemahlenen Leinsamen in ein Glas geben und 3 EL Wasser dazutun. Die genaue Vorgehensweise ist unten im Rezept beschrieben.
Ich benutze für meine Leinsamen-Eier immer die Mikrowelle, um den Prozess deutlich zu verkürzen. Das ist aber nicht zwingend nötig. Wenn man genügend Zeit und Geduld hat, dann kann man die gemahlenen Leinsamen auch ganz von allein im Kühlschrank vor sich hin gelieren lassen.
Fun Fact: Wenn man seine Leinsamen für 0,95 € pro 500 g (zum Beispiel bei dm) kauft, dann kostet ein einzelnes Leinsamen-Ei sage und schreibe 1 Cent.
Leinsamen als Ei-Ersatz: FAQ
Kann ich auch Gold-Leinsamen für den Ei-Ersatz verwenden?
Ja. Ich benutze besonders gerne Gold-Leinsamen für den Ei-Ersatz beim Backen, wenn ich etwas helles wie Cookies oder Muffins aus einem hellen Rührteig backe, da dann später keine dunklen Flecken im Teig zu sehen sind.
Wie viele Eier kann ich durch die Leinsamen ersetzen?
Ich persönlich ersetzte immer höchstens 2 Eier durch diesen Ei-Ersatz. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles darüber in einem schweren, klitschigen Teig resultiert. 1 bis 2 Eier lassen sich sehr gut ersetzen.
Kann ich mit dem Leinsamen-Ei auch Ei-Schnee/Baiser machen?
Nein. Dieser Ei-Ersatz aus gemahlenen Leinsamen lässt sich nicht aufschlagen.
Wofür eignen sich die Leinsamen-Eier?
Dieser Ei-Ersatz eignet sich in Backwaren, in denen die Eier vor allem als Bindemittel dienen, wie zum Beispiel Cookies, Hefeteig, Pancakes, Pfannkuchen und Brownies. In Rührteig benutze ich diesen Ei-Ersatz nur, wenn lediglich 1 einzelnes Ei ersetzt werden muss, da ansonsten die Konsistenz leidet und komisch wird.
Wofür eignen sich die Leinsamen-Eier nicht?
Ei-Schnee, Rührei/Omelette, Pudding-Cremes, Brandteig. Nicht so toll geeignet in Rührkuchen und Tortenböden, da die Leinsamen anscheinend das Gluten daran hindert, seine Struktur aufzubauen.
Schmeckt man die Leinsamen nach dem Backen heraus?
Nein, in den meisten Fällen nicht. Selten ist ein Hauch „nussiger“ Geschmack im Hintergrund wahrzunehmen.
Kann ich auch fertig gemahlene Leinsamen kaufen und benutzen?
Ja, je feiner die Leinsamen gemahlen sind, desto schneller/besser binden sie allerdings. Außerdem fangen die Öle in den Leinsamen an, sich zu zersetzen, sobald die Samen gemahlen werden, und werden nach und nach ranzig. Am schönsten ist es deshalb immer, die Leinsamen frisch zu mahlen, wenn man sie benötigt. Man kann auch eine etwas größere Menge Leinsamen vormahlen und diese im Gefrierfach aufbewahren.
Lässt sich das Leinsamen-Ei vorbereiten?
Ja, man kann den Ei-Ersatz auch anrühren und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Am nächsten Tag dann einfach ganz normal weiter verwenden. Dann bloß darauf achten, ob irgendeine der anderen Zutaten auf die Kälte reagieren könnte (geschmolzene Margarine zum Beispiel könnte klumpen), was eventuell einen negativen Einfluss auf den Teig haben kann.
Lassen sich mehrere Leinsamen-Eier auf einmal herstellen?
Ja, man kann einfach die Mengen vervielfachen und mehrere Leinsamen-Eier zugleich anrühren.
Beispiel-Rezepte mit dem Leinsamen-Ei
- Schoko-Pancakes
- Karotten-Cupcakes mit Cashew-Kokos-Creme
- Vegane Slutty-Brownies
- Veganes Schoko-Bananenbrot
- Saftiges Heidelbeer-Bananenbrot
- Vegane Chocolate Chip Cookies

Leinsamen als Ei-Ersatz
Zutaten
- 1 EL Leinsamen fein gemahlen, 6 g
- 3 EL Wasser 45 ml
Zubereitung
- Die fein gemahlenen Leinsamen in ein Glas oder eine kleine Schüssel geben. Das Wasser daraufgießen und beides gründlich mit einer Gabel oder einem Mini-Schneebesen verquirlen.
- Die Mischung nun für mindestens 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Am besten für 1 Stunde. Alternativ in der Mikrowelle kurz aufkochen lassen.
- Die Mischung noch einmal sehr gut durchrühren. Die Konsistenz sollte nun sehr gel-artig und glibberig sein, ähnlich wie bei Eiweiß.
- Das Leinsamen-Ei lässt sich nun weiterverwenden. Frohes Backen!
4 Kommentare
Wirklich super, das klappt so gut! Übrigens kann man damit auch frittieren😊
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Liebe Nina,
danke schön für deinen Blogpost.
Was kannst du empfehlen, um in einem Rezept mehr als zwei Eier zu ersetzen? In meinem konkreten Fall geht es um einen Low-Carb Marmorkuchen, in dem ich fünf Eier zu veganisieren habe.
Liebe Grüße
Ralf
Ich würde statt einem einfach zwei Mini-Marmorkuchen backen.
Das dürfte mit Leinsamen-Eiern funktionieren.
[ohne Gewähr]