Ich habe in meinem Leben schon die ein oder andere Schwarzwälder Kirschtorte gebacken und es waren immer absolut riesige Monster, über die dann meine Gäste hergefallen sind. Und sie wurden auch immer schneller aufegessen als man „Schwarzwälder Kirschtorte“ sagen kann. 😀 Aber da ich jetzt nur noch für 2 Personen backe, musste ich natürlich umdenken.
Deshalb habe ich das Rezept für die Schwarzwälder abgewandelt, um eine kleine süße 18 cm Torte herauszubekommen, die es aber noch immer in sich hat.
Das Originalrezept ist aus dem Buch „1000 – Die besten Backrezepte“ von Dr. Oetker, in dem ich schon viele tolle Rezepte entdeckt habe. Das Buch ist ein echter Wälzer und wiegt auch gefühlte 10 Kilo. (Typisch ich: nachdem ich das geschrieben hatte, musste ich natürlich direkt in die Küche laufen und das Buch auf meine Küchenwaage legen: es wiegt doch „nur“ 1,9 kg ;))
Ich weiß, dass eine Schwarzwälder Kirschtorte erst offiziell eine solche ist, wenn der Boden mit Kirschwasser getränkt wurde. Da mein Freund das aber nicht mag und ich auch nie Kirschwasser da habe, waren alle „Kirschtorten Schwarzwälder Art“, die ich bisher gebacken habe, alle ohne den Alkohol. Jeder wie er mag, man kann das Kirschwasser natürlich auch einfach hinzufügen. 🙂
Dieser Tortenklassiker ist wirlich immer wieder ein Genuss und die Torte schmeckt am zweiten Tag immer noch besser, wenn sie etwas Zeit hatte, „durchzuziehen“. Beim nächsten Mal werde ich den Biskuit aber lieber etwas dicker machen, also die Mengen auf drei Eier hochrechnen, denn er war mir bei dieser Version ein bisschen zu dünn bei der ganzen Sahne und Kirschfüllung.
Kleine Schwarzwälder Kirschtorte
Für eine 18 cm Springform
Zutaten:
Für den Biskuitboden
- 2 Eier
- 50 g Zucker
- 50 g Mehl
- 1/4 TL Backpulver
- 5 g Kakaopulver
- 15 g Speisestärke
Für die Kirschmasse
- 1 Glas Sauerkirschen (Saft + Kirschen)
- 1 Packung Tortenguss, rot
- 15 g Zucker
Für die Füllung & Dekoration
- 400 ml Schlagsahne
- 1/2 Packung gemahlene Gelatine
- 3 EL Wasser
- 20 g Puderzucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 6 Kirschen aus dem Glas
- etwa 50 g Schokoladenraspeln, zartbitter
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und den Boden einer 18 cm Springform mit Backpapier auslegen und fetten. Die Seiten der Backform werden nicht gefettet, da der Biskuit sonst nicht richtig daran „hochklettern“ kann
- Die Eier auf höchster Stufe etwa 1 Minute aufschlagen, bis sie schaumig werden. Dann sehr langsam unter Rühren den Zucker einrieseln lassen und die Masse 2 Minuten weiterschlagen, bis sie deutlich heller und luftiger geworden ist.
- Die restlichen Zutaten für den Biskuit zusammensieben und kurz unter die Eier-Zucker-Masse heben, bis alle Klümpchen weg sind, aber nicht zu lange rühren, sonst fällt die Masse zu sehr zusammen
- Den Teig in die Springform geben und im vorgeheizten Ofen etwa 30 Minuten backen
- Nach dem Backen den Boden sofort aus der Form lösen und zum Auskühlen verkehrtherum auf ein Rost legen, damit er gerade wird. Nach dem Auskühlen das Backpapier entfernen und den Biskuit in drei Böden schneiden
- Für die Kirschmasse die Kirschen aus dem Glas abtropfen und den Saft dabei auffangen. 6 Stück für die Dekoration beiseite legen. Aus dem Saft, dem Zucker und dem Tortenguss nach Packungsangabe einen Guss herstellen und dann die Kirschen wieder einrühren. Zum Abkühlen beiseite stellen
- Die Gelatine in einm kleinen Kochtopf in dem Wasser 5-10 Minuten quellen lassen und dann unter leichter Hitze auflösen. Etwas abkühlen lassen. Die Schlagsahne aufschlagen, bis sie fast ganz steif ist, und dabei langsam Vanille und Puderzucker einrieseln lassen. Dann die abgekühlte Gelatine unter Rühren langsam einfließen lassen und die Sahne komplett steif schlagen
- Den untersten Boden auf eine Tortenplatte oder Ähnliches legen und eine Schicht Kirschmasse daraufgeben. Dabei einen etwa 1 cm breiten Rand freilassen. Etwa ein Drittel der Sahne daraufstreichen und den zweiten Boden leicht andrücken. Mit dem zweiten Boden genauso verfahren wie mit dem ersten. (Es bleibt wahrscheinlich etwas Kirschmasse übrig, aber die schmeckt auch pur gelöffelt sehr lecker ;))
- Den letzten Boden auflegen und die Torte rundherum mit Sahne einstreichen. Mit einem Spritzbeutel dekorieren und die 6 beiseitegelegten Kirschen auflegen. Zuletzt den Rand und die Mitte mit den Schokoladenraspeln bestreuen. Guten Appetit!
9 Kommentare
Hi,
ich mache meine Schwarzwälder auch nach diesem Rezept, allerdings immer in großer Menge. Ich bin nie darauf gekommen, das Rezept auf eine kleine Form umzurechnen, danke. 🙂
In die Kirschmasse mache ich sehr oft Zimt, weil ich Zimt liebe (in nahezu jedem Gericht). Wenn sowohl Schnapshasser als auch -liebhaber anwesend sind, teil ich die Torte entweder gedanklich hälftig (also eine Seite mit und eine Seite ohne Kirschwasser)oder ich nehme einfach Kirschlikör, vor allem wenn nur Frauen mitessen, die erfahrungsgemäß weniger Kirschwasser mögen. Das ist nicht so intensiv und schmeckt schön fruchtig. Für die Halbalkoholiker unter uns. 🙂
Einen tollen Blog hast du da, mit vielen gut beschriebenen und umsetzbaren Rezepten!
Grüße
Nenderl
Hallo,
Ich habe mal eine Frage.. 🙂 Und zwar, wie rechnest du die Rezepte um? Machst du ungefähr die Hälfte von dem normalen Kuchen?
Liebe Grüße, Michelle 🙂
Habe letztens auch eine Schwarzwälder gemacht, zum ersten Mal aber habe ich anstatt Kakao geschmolzene Zartbitterschokolade für den Biskuit verwendet – das Ergebnis war nicht zu süß und schön schokoladig, fluffig war er auch! 🙂 schöner Blog übrigens! Lieben Gruß.
Hallo Selina,
danke für den Tipp, das werde ich bestimmt auch bald mal ausprobieren. Stelle ich mir sehr lecker vor. 🙂
Liebe Grüße
Nina
Hallo Selina, wieviel Schokolade hast du denn genommen?
Einen lieben Gruß von Kathy
Hallo. Danke für deinen tolle Seite.. wollte mal fragen was genau „eine Packung Tortengenuss“ ist? Gibt es in Deutschland? Bin von der Schweiz. Kenne das nicht..
Liebe Grüsse
Sarah
Hallo, hab es auch mal versucht, bin mit dem Ergebnis ned so zufrieden, vllt liegt es daran, dass der Boden nicht wirklich auf gegangen ist.
Hallo, hat jemand in der Zwischenzeit das Rezept mit drei Einern „hochgerechnet“? Ich möchte das Törtchen gerne am Donnerstag zum Geburtstag backen…:-)
Viele Grüsse, übrigens von Petra