Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich in meinem Leben noch mal Gorgonzola essen würde. Denn man kann ja wirklich Vieles in vegan nachbasteln – wie zum Beispiel Gyros oder sogar veganen Baiser – aber Blauschimmelkäse? Doch voller Freude kann ich euch sagen: ja, es geht! 😀
Dieser vegane Gorgonzola besteht zum Großteil aus Tofu. Seine feste Konsistenz erhält er durch raffiniertes (desodoriertes) Kokosöl, seinen säuerlichen Käse-Geschmack durch die Misopaste, den Essig und den Zitronensaft. Und damit er auch genauso aussieht wie echter Gorgonzola, wird zum Schluss noch mit Spirulinapulver ein wenig Grün-Blau in das Ganze hineingezaubert. Vegane Magie in der Küche sag ich euch.
Der Gorgonzola schmeckt himmlisch in einem Ruccola-Salat mit roten Zwiebeln, Walnusskernen, Tomaten und Balsamico-Creme, wie es auf den Fotos zu sehen ist oder aber verarbeitet in einer Spinat-Gorgonzola-Sauce zu Nudeln. Oder man isst ihn einfach pur und lässt sich den ganz besonderen Geschmack auf der Zunge zergehen – ohne den für mich stets leicht gruseligen Hintergedanken daran, dass man gerade etwas Verdorbenes isst. 😉
Das Rezept, an dem ich mich orientiert habe, habe ich hier auf Veganuary.com gefunden. Ich habe dann noch nach meinem Geschmack ein wenig mit den Mengen der Zutaten gespielt, aber großartig verändert habe ich das Originalrezept nicht. Von daher geht ein riesiges Dankeschön von mir an Skye Michael Conroy von The Gentle Chef, der das Rezept für Veganuary.com kreiert hat.

Selbstgemachter veganer Gorgonzola
Zutaten
- 200 g Tofu Natur, schnittfest
- 60 g Kokosöl raffiniert, geschmolzen*
- 40 g Misopaste hell
- 20 ml Tafelessig
- 10 ml Zitronensaft frisch oder gekauft
- 1 TL Salz
- ½ TL Zwiebeln granuliert
- ¼ TL Knoblauch granuliert
- ¼ TL Spirulina Pulver
Zubereitung
- Den Tofu in mehrere Lagen Küchenpapier einwickeln und etwa 15 Minuten lang zwischen zwei Tellern (mit einem Gewicht auf dem oberen) trocken pressen.
- Während man auf den Tofu wartet, kann man schonmal einen Behälter für den Gorgonzola vorbereiten. Dafür eignen sich z.B. eine Plastikdose, eine kleine Auflaufschale oder eine Porzellanschale. Das Volumen dieses Behälters sollte am besten mehr als 300 ml sein. Den Behälter mit einem Stück Frischhaltefolie so auskleiden, dass noch ein relativ großer Überhang vorhanden ist. Die Frischhaltefolie lässt sich besser hineinlegen, wenn der Behälter vorher ein wenig eingefettet wird.
- Außerdem eine Rührschüssel bereitstellen.
- Den Tofu auswickeln und mit den Händen grob in eine Küchenmaschine (Food Processor) zerbröckeln. Alle weiteren Zutaten bis auf das Spirulina-Pulver hinzugeben. So lange mixen, bis die Masse glatt ist. Zwischendurch die Seiten des Mixers mit einem Silikonschaber freischaben. Dann alles in die bereitgestellte Rührschüssel umfüllen.
- Mit dem Silikonschaber vorsichtig das Spirulinapulver unter die Masse ziehen, sodass grünliche Striemen im Käse entstehen. Dann alles in die mit Frischhaltefolie ausgelegte Schale umfüllen und mit dem Überhang der Folie abdecken. Nun über Nacht oder 8 Stunden im Kühlschrank hart werden lassen.
- Nach der Kühlzeit kann man den veganen Gorgonzola etwa 1 Woche im Kühlschrank luftdicht aufbewahren. Guten Appetit!
Hinweise
- raffiniertes Kokosöl ist geschmacks- und geruchsneutral im Gegensatz zu unraffiniertem. Wer nicht möchte, dass sein Gorgonzola nach Kokos schmeckt, benutzt raffiniertes Öl 😉
2 Kommentare
Alternative zu Kokos? raffiniertes Kokosöl zu finden ist schwierig. Was nehme ich stattdessen? Danke
Hallo Nina,
mir fällt leider keine gute Alternative dafür ein, da es ein geschmacksneutrales Fett sein muss, das gekühlt richtig fest wird.
Raffiniertes Kokosöl bekommt man zum Beispiel in jedem Asiamarkt sehr günstig und ansonstens kannst du auch einfach „Palmin“ in fester Form kaufen (nicht das in der Margarine-Packung), das gibt es in jedem großen Supermarkt wie Rewe, Edeka oder Real.
LG Nina